Der Spezialchemie-Konzern LANXESS hat am 3. Oktober 2024 einen signifikanten Schritt in seiner Unternehmensstrategie vollzogen. Der Verkauf des Urethane Systems Geschäfts an die UBE Corporation für einen Unternehmenswert von 460 Millionen Euro ist abgeschlossen. Was bedeutet dieser Schritt für die Zukunft von LANXESS?
LANXESS hat mit dieser Transaktion den kompletten Ausstieg aus dem Polymergeschäft vollzogen. Das Urethane Systems Geschäft umfasst fünf Produktionsstandorte weltweit und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. In den zwölf Monaten bis Juni 2024 erwirtschaftete der Bereich einen Umsatz von etwa 250 Millionen Euro. Diese Zahlen zeigen, dass LANXESS sich von einem Geschäftszweig trennt, der signifikante Einnahmen generiert hat, doch dies könnte Teil einer langfristigen Strategie zur Fokussierung auf profitablere Segmente sein.
Der Verkaufserlös von rund 500 Millionen Euro wird primär zur Reduktion der Nettoverschuldung verwendet. Aktuell ist die Verschuldungsrate von LANXESS mit etwa 0,5x über dem EBITDA vor Sondereinflüssen ein Punkt, der erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Durch die Reduzierung dieser Kennzahl könnte LANXESS seine finanzielle Flexibilität erhöhen und Spielraum für zukünftige Investitionen schaffen.
Doch die Frage bleibt: Ist diese strategische Entscheidung der richtige Weg, um im zunehmend wettbewerbsintensiven Chemiesektor nachhaltig zu wachsen? Analysten beobachten genau, wie die Märkte auf diese Veränderungen reagieren werden. Besonders im Hinblick auf die Zustimmung der zuständigen Behörden, die für den Vollzug der Transaktion erforderlich sind, ist die Unsicherheit groß.
Insgesamt zeigt dieser Schritt, dass LANXESS bestrebt ist, sich zu konsolidieren und sich auf Kerngeschäfte zu konzentrieren. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Unternehmensperformance zu bewerten. Ist dies der Beginn eines neuen Kapitels für LANXESS oder lediglich eine vorübergehende Maßnahme?