Gestern meldete der Saatguthersteller KWS Saat, dass er sich von seinem Maisgeschäft in Südamerika trennen wird. Konkret werden die südamerikanischen Tochtergesellschaften
- KWS Argentina S.A.,
- KWS Servicos e Participacoes South America Ltda. und
- KWS Sementes Ltda.,
verkauft. Damit verbunden wurden auch Lizenzen für den Zugang zu Züchtungsmaterial in Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay veräußert. Käufer ist das argentinische Familienunternehmen GDM.
Weiter teilt KWS Saat mit, dass sich der Verkaufspreis auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag belaufen soll und sich damit auch „deutlich positiv auf wesentliche Finanzkennziffern“ auswirken wird.
Bei den Anlegern kam die Nachricht ziemlich gut an, denn die im SDAX notierten Aktien legten gestern bis zum Handelsschluss kräftig um 6,4 Prozent auf 49,70 Euro zu. Heute können die Papiere mit einem kleinen Plus von aktuell 0,1 Prozent auf 49,75 Euro das gestern erreichte Niveau verteidigten.
DZ Bank belässt KWS Saat-Aktie weiter auf „Kaufen“
Als Reaktion auf den Verkauf haben bereits gestern die Analysten von Jefferies und Warburg Research ihre Einstufungen für die Aktien von KWS Saat jeweils mit „Buy“ bestätigt.
Heute zieht Analyst Axel Herlinghaus von der DZ Bank nach und bezeichnet es als
etwas überraschend,
dass sich KWS Saat:
mit dem südamerikanischen Mai-Geschäft von einem seiner Hauptwachstumstreiber der vergangenen Jahre getrennt hat.
Inzwischen hält er diese Entscheidung auch für nachvollziehbar, da:
der Kaufpreis attraktiv sei und die Konzernentschuldung deutlich.
Nun liegt es seiner Meinung an KWS Saat, den Kapitalmarkt endgültig zu überzeugen. Dazu muss der Konzern:
in den kommenden Quartalen zeigen, dass die verbliebenen Wachstumspfeiler eine ausreichende Geschäftsexpansion mit steigenden operativen Ergebnissen und Nettomargen generieren könnten.
Bei ihm bleibt die Einstufung für KWS Saat vorerst weiterhin auf „Kaufen“, das Kursziel für die Aktie bestätigt er mit 68 euro. Damit traut der den Papieren beim aktuellen Kurs mittelfristig weitere Kurssteigerungen von maximal 36 Prozent zu.