Erst letzten Freitag hat der Salz- und Düngemittelhersteller K+S über eine nicht auszuschließende „Erschwerung der Liquiditätsbeschaffung aufgrund der Verunsicherung an den Finanzmärkten“ berichtet. Um trotzdem finanziell flexibel und über das Jahr liquide zu bleiben, haben Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorgeschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht die bislang geplante Dividende von 0,15 Euro pro Aktie auszuschütten, sondern lediglich die Mindestdividende von 0,04 Euro pro Aktie. Weiterhin prüft der Vorstand von K+S, einen staatlich abgesicherten Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu beantragen. Gleichzeitig kündigte K+S für das laufende Geschäftsjahr aufgrund der Rückgänge im ersten Quartal sowie der unverändert niedrigen Kalipreise einen Rückgang beim operativen Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von rund 19 Prozent auf 520 Mio. Euro an. Bislang lag die Prognosespanne hier bei 500 bis 620 Mio. Euro (ausführlich berichteten wir dazu bereits hier).
Trotz dieser an sich wenig erfreulichen Nachrichten bestätigen heute gleich zwei Analysehäuser ihre Kaufempfehlung für die Aktien von K+S.
Beim Analysehaus Kepler Cheuvreux für das erste Quartal bessere Zahlen, als ursprünglich erwartet. Allerdings sei das operative Ergebnisziel für das Gesamtjahr „eher an das untere Ende der bisherigen Spanne gesetzt worden„, so Analyst Christian Faitz in seiner jüngsten Studie. Seine Kaufempfehlung versieht er weiterhin mit einem Kursziel von 11 Euro.
Ebenfalls einen Kauf bei K+S-Aktien sieht die Münchner Baader Bank, ebenfalls aufgrund der Quartalszahlen. Zuletzt ist nach Meinung von Analyst Markus Mayer „viel über die Liquidität des Salz- und Düngemittelkonzerns geschrieben worden„. Dabei sei inzwischen klar geworden, das K+S unter Druck steht, um den geplanten Cashflow zu erreichen. Trotzdem bestätigt er K+S mit „Buy“, das Kursziel sieht er bei 8 Euro.
Die im MDAX gelisteten K+S-Aktien geben heute 1,2 Prozent auf 5,28 Euro nach. Das bedeutet für das Kurzsiel von Kepler Cheuvrex mittelfristig ein Aufwärtspotenzial von fast 110 Prozent, für das Kursziel der Baader Bank immer noch gut 50 Prozent.