Gestern hat die KaDeWe-Gruppe, die u. a. in Berlin mit dem KaDeWe Deutschlands bekanntestes Kaufhaus betreibt, einen Insolvenzantrag gestellt. Schuld daran sollen extrem hohe Mieten sein, die einen Großteil der Erträge aufgefressen haben. Betroffen von der Insolvenz sind außerdem auch das Hamburger Alsterhaus sowie Oberpollinger in München. Die KaDeWe-Gruppe gehört zu 49,9 Prozent zur Signa-Gruppe von Rene Benko, die anderen 50,1 Prozent gehören der thailändischen Central Group.
KPS Gruppe verschiebt Veröffentlichung der Bilanz
Betroffen von der KaDeWe-Insolvenz ist auch der IT-Spezialist KPS AG, wie das Unternehmen heute Adhoc mitteilt. Denn die Tochtergesellschaft KPS Transformation GmbH wurde von der KaDeWe-Gruppe mit der Einführung eines ERP-Systems beauftragt.
Wie KPS heute mitteilt, sind die von KPS:
geschuldeten vertraglichen Leistungen weitestgehend erbracht.
Außerdem wurde:
der überwiegende Teil der Projektvergütung bereits vom Kunden bezahlt.
Trotzdem stehen aktuell noch Zahlungen in einem mittleren einstelligen Millionenbetrag durch KaDeWe aus, deren Höhe und Eindringlichkeit aktuell ungewiss sind.
Deshalb hat der Vorstand von KPS beschlossen, dass die eigentlich für heute geplante Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022/2023 verschoben wird. Denn aktuell kann Unternehmensangaben zufolge:
vom Vorstand der KPS AG noch keine hinreichend sichere Aussage getroffen werden, welche Auswirkungen die Insolvenz von KaDeWe auf die Geschäftszahlen der KPS AG für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 und vor allem auf die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 hat.
Ohne die Insolvenz liegt der noch umtestierte Konzernumsatz bei 177,8 Millionen Euro, das Konzern-EBITDA bei 11,3 Millionen Euro.
KPS-Aktien geraten kräftig unter Druck
Die im Prime Standard notierten KPS-Aktien geraten heute kräftig unter Druck und verlieren aktuell 8 Prozent auf 1,32 Euro, nachdem die Papiere zum Handelsstart sogar bis auf 1,11 Euro abgerutscht sind.