Startseite » News zu Unternehmen » Komax Aktie: Kostensenkung im Blick
KOMAX HLDG Aktie

Komax Aktie: Kostensenkung im Blick

Die Komax Gruppe steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die durch Unsicherheiten und Überkapazitäten im Marktumfeld bedingt sind. Diese Faktoren haben zu einem deutlichen Rückgang des Umsatzes geführt. Ende 2023 begann das Unternehmen mit Maßnahmen zur Kostensenkung und arbeitet weiterhin intensiv an der Optimierung der Strukturen, die durch den Zusammenschluss mit Schleuniger entstanden sind. Für das zweite Halbjahr 2024 wird eine leichte Verbesserung der Marktsituation erwartet.

Herausforderungen im Marktumfeld

Seit Ende 2023 verzeichnet die KOMAX Gruppe einen zurückhaltenden Bestellungseingang, insbesondere in der Automobilindustrie. In Europa und Asien führen Überkapazitäten und eine angespannte Wirtschaftslage zu zögerlichen Investitionsentscheidungen. Ein positiver Ausreißer ist Indien, wo die Marktentwicklung im laufenden Jahr sehr positiv verlaufen ist. Insgesamt bleibt die Visibilität der Geschäftsentwicklung jedoch gering, obwohl eine leichte Verbesserung im zweiten Halbjahr 2024 erwartet wird.

Das Jahr 2024 begann für die Komax Gruppe mit einem soliden Auftragsbestand von CHF 208,2 Millionen. Dies half, die fehlenden Bestellungen in den ersten Monaten des Jahres teilweise zu kompensieren. Dennoch sind der Bestellungseingang und der Umsatz in den ersten fünf Monaten des Jahres jeweils um rund 20% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Gruppe geht davon aus, dass der Umsatzrückgang auf diesem Niveau bleiben wird. 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von CHF 752,0 Millionen.

Auswirkungen des Umsatzrückgangs

Ein erheblicher Teil des Umsatzrückgangs ist auf fehlendes Volumengeschäft zurückzuführen, das einen überproportionalen Beitrag zum betrieblichen Ergebnis (EBIT) leistet. Der Automatisierungsgrad bei den Kunden ist weiterhin niedrig, was ein großes Potenzial für die Komax Gruppe darstellt. Produkte, die zur Erhöhung des Automatisierungsgrades beitragen, sind weniger stark vom Bestellungsrückgang betroffen. Trotz Projektverzögerungen in diesem Jahr bleibt die Kundschaft bereit, in diese Produkte zu investieren. Insgesamt erwartet die Komax Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 einen leicht positiven EBIT.

Kostenreduktion und Strukturoptimierungen

Um auf die volatile Marktsituation zu reagieren, hat die Komax Gruppe frühzeitig mit der Reduktion ihrer Kosten begonnen. Dies umfasst unter anderem den Personalabbau, sowohl durch natürliche Fluktuation als auch durch aktiven Stellenabbau. Zudem optimiert das Unternehmen sein Produktportfolio sowie seine Vertriebs- und Organisationsstruktur. Ende April 2024 wurde die Produktion bei Komax Testing Bulgaria eingestellt, und der Standort in Jettingen, Deutschland, befindet sich im Schließungsprozess.

Zusätzlich zur Optimierung der Strukturen verstärkt die Komax Gruppe ihre Position im wachsenden chinesischen Markt. Ab dem 1. Juli 2024 wird sie 56% am chinesischen Unternehmen Hosver übernehmen, das führend in der Herstellung von Maschinen für die Verarbeitung von Hochvoltkabeln für Elektrofahrzeuge ist.

Um die aktuelle Schwächephase zu überbrücken, hat die Komax Gruppe seit Mai 2024 Kurzarbeit für die Produktionsmitarbeiter in Dierikon, Schweiz, eingeführt. Vorbehaltlich der Zustimmung der kantonalen Behörden wird diese Maßnahme ab dem 1. Juli 2024 auf den gesamten Standort ausgeweitet. Auch der Standort in Cham, Schweiz, wird in Kurzarbeit gehen.

Finanzkalender

Halbjahresresultate 2024: 13. August 2024

Investorentag: 22. November 2024

Erste Informationen zum Geschäftsjahr 2024: 21. Januar 2025

Zusammengefasst:

  • Die Komax Gruppe erlebt Unsicherheiten und Überkapazitäten im Markt.
  • Der Bestellungseingang ist seit Ende 2023 verhalten.
  • Die Marktentwicklung in Indien ist positiv.
  • Ein Umsatzrückgang von rund 20% im Vergleich zum Vorjahr.
  • Erwartung eines leicht positiven EBIT für 2024.
  • Kostensenkungsmaßnahmen und Strukturoptimierungen sind im Gange.
  • Übernahme von 56% am chinesischen Unternehmen Hosver.
  • Kurzarbeit an mehreren Standorten in der Schweiz.