Mit einem morgendlichen Kursplus von 6,1 Prozent auf 21,35 Euro setzten sich heute die Aktien des Chipherstellers Infineon an die DAX-Spitze.
Die Papiere klettern in einem insgesamt sehr freundlichem Gesamtmarktumfeld – der DAX legt nach seiner gestrigen Kursrallye von knapp zwei Prozent heute weitere rund ein Prozent auf aktuelle 13.390 Punkte zu – obwohl die heute veröffentlichten Quartalszahlen nicht unbedingt jeden Anleger zufrieden gestellt haben dürfte. Aber offensichtlich hatte die Mehrzahl der Marktbeobachter mit weitaus schlechteren Zahlen gerechnet und viele greifen nun erleichtert zu.
Der Umsatz von Infineon sank im sogenannten „Auftaktquartal“ des neuen Geschäftsjahres 2020 um 7 Prozent auf 1,92 Mrd. Euro. Das Segmentergebnis fiel 5 Prozent auf 297 Mio. Euro, am Ende lag der Konzerngewinn mit 210 Mio. Euro 30 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.
Trotz des deutlichen Rückganges beim Segmentergebnis lag es noch leicht über der Konzernprognose. Außerdem verweist Infineon-Chef Ploss auf Anzeichen der Besserung in einzelnen Branchen, beispielsweise dem Server-Geschäft. Eine generelle Erholung der Nachfrage dürfte es aber in der zweiten Jahreshälfte noch nicht geben.
Für die Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis hauptverantwortlich ist die Automobilsparte. Hier wird der Löwenanteil am Konzernumsatz erwirtschaftet, genau hier drückt aber die momentan schwache Autokonjunktur auf die Entwicklung.
Umsatzplus in Q2 und im Gesamtjahr erwartet
Optimistischer ist das Infineon-Management allerdings für das restliche Jahr. Für das laufende zweite Quartal rechnet der Chiphersteller mit einem Umsatzplus von rund 5 Prozent und einer Segementergebnis-Marge von leicht über 14 Prozent.
Für das gesamte Geschäftsjahr wird die bisherige Prognose bestätigt. Der Jahresumsatz 2020 soll um 3 bis 7 Prozent klettern, die Segmentergebnis-Marge ca. 16 Prozent erreichen.
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