Zusammenfassung
- GORE verzeichnete im Jahr 2022 voraussichtliche Verluste von 7,95 Mio. EUR.
- Der operative Gesamtverlust für 2021 lag bei geschätzten 42,31 Mio. EUR.
- Wertanpassungen in Höhe von 38,86 Mio. EUR wurden 2021 vorgenommen.
- Die offiziellen Jahresabschlüsse für 2021 und 2022 werden bis zum 12.9.2023 veröffentlicht.
- Der Vorstand schlägt eine Herabsetzung des Grundkapitals in der nächsten Hauptversammlung vor.
Zahlreiche Nachrichten müssen heute die Aktionäre des Immobilieninvestors GORE German Office Reals Estate AG verarbeiten, die das Unternehmen in seine soeben veröffentlichte Ad-hoc-Nachricht verpackt hat. Versuchen wir, etwas Übersicht in die einzelnen Nachrichtenbestandteile zu bringen.
Geschäftsjahr 2022 endet mit einem Fehlbetrag
Im Jahr 2022 wird GORE voraussichtlich einen Nettoverlust von rund 7,95 Mio. EUR verzeichnen. Dieser Verlust steht im Zusammenhang mit den Herausforderungen, mit denen der Markt für Gewerbeimmobilien konfrontiert ist. Das bilanzielle Eigenkapital des Unternehmens wurde zum 31. Dezember 2022 auf 19,31 Mio. EUR geschätzt.
Freiwillige Testierung des Jahresabschlusses 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 hat GORE eine freiwillige Testierung des Jahresabschlusses 2021 durchgeführt. Diese ergab einige, nicht-liquiditätswirksame Wertanpassungen auf die Beteiligung an der PREOS Immobilien GmbH in Höhe von 38,86 Millionen Euro. Die Wertanpassungen waren demnach eine direkte Folge der nicht durchgeführten Sachkapitalerhöhung bei GORE.
Deshalb rechnet der Vorstand mit einem operativen Betriebsverlust von ca. 42,31 Millionen Euro.
Bilanzielles Eigenkapital sinkt deutlich
Das bilanzielle Eigenkapital, das zum Stichtag 31.12.2022 noch bei 69,57 Millionen Euro lag, dürfte zum Stichtag 31.12.2021 auf 27,26 Millionen Euro und zum 31.12.2022 auf 19,31 Millionen Euro gefallen sein.
Die offiziellen Jahresabschlüsse für die Jahre 2021 und 2022 werden bis spätestens 12.9.2023 auf der Website von GORE veröffentlicht. Die Prüfung dieser Abschlüsse sollte bis zur nächsten Jahreshauptversammlung am 20. Oktober 2023 abgeschlossen sein.
Vorstand schlägt Kapitalherabsetzung vor
Der Vorstand plant, auf der kommenden Jahreshauptversammlung eine Herabsetzung des Aktienkapitals der Gesellschaft vorzuschlagen. Es wird vorgeschlagen, das Grundkapital um 33.772.500,00 EUR auf 3.752.500,00 EUR herabzusetzen. Der Hauptzweck dieser Kapitalherabsetzung ist der Ausgleich von Wertminderungen und sonstigen Verlusten. Nach dem Schritt sollten GORE-Aktien auch wieder einen deutlich über 1,00 Euro liegenden Aktienkurs erreichen. Davon erhofft sich der Vorstand verbesserte Rahmenbedingungen, um Mittel durch eine Kapitalerhöhung aufnehmen zu können.
Aktuell geben die Aktien der GORE German Office Real Estate AG an der Frankfurter Börse rund 15 Prozent auf 0,44 Euro nach.