Die Gigaset AG i.L. hat am 10. Oktober 2024 einen Insolvenzplan beim zuständigen Amtsgericht in Münster eingereicht. Dies könnte für Anleger von Interesse sein, da der Plan eine mögliche Sanierung der Gesellschaft vorsieht. Doch wie realistisch sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Umsetzung?
Der Insolvenzplan sieht vor, dass ein neuer Investor, die Gold Gear Investment (Singapore) Pte. Ltd., in das Unternehmen einsteigt. Dies könnte die Stabilität der GIGASET AG i.L. erhöhen und die Gläubiger besserstellen. Der Plan umfasst eine drastische Reduzierung des Grundkapitals von über 132 Millionen Euro auf etwa 4,4 Millionen Euro, gefolgt von einer Erhöhung auf 20 Millionen Euro. Ein solches Vorgehen soll den rechtsträgererhaltenden Charakter der Sanierung unterstreichen.
Doch was bedeutet das konkret für die aktuellen Aktionäre? Die vorgeschlagene Kapitalherabsetzung und anschließende Erhöhung finden ohne das Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre statt. Dies könnte zu einer deutlichen Verwässerung der Anteile führen. Die Frage, die sich hier aufdrängt, ist: Wie werden die bestehenden Aktionäre auf diese Veränderungen reagieren?
Die Zustimmung der Gläubigerversammlung sowie die Bestätigung durch das Insolvenzgericht sind noch ausstehend. Der Insolvenzplan enthält die typischen Planbedingungen, die in solchen Verfahren üblich sind. Eine Erhöhung der Insolvenzquote für die Gläubiger ist ebenfalls vorgesehen. Dies könnte ein positives Signal für die Gläubiger darstellen, auch wenn die Unsicherheit über die zukünftige Marktstellung von Gigaset bleibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Insolvenzplan sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die Beteiligung eines neuen Investors könnte frisches Kapital und strategische Unterstützung bringen. Gleichzeitig bleibt die Frage, wie sich die Veränderungen auf die Eigentümerstruktur und die Marktposition auswirken werden. Anleger sind gut beraten, die Entwicklungen genau zu beobachten.