Waren Anleger Anfang des Jahres noch bereits, für eine Aktie des Wirkstoffherstellers Evotec bis zu 21,54 Euro zu bezahlen, notieren die Aktien rund vier Wochen später mit aktuellen 14,41 Euro rund 33 Prozent tiefer. Die Kursverluste setzten ein, als Evotec am 3. Januar bekannt gab, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Lanthaler seinen bis März 2026 laufenden Vertrag vorzeitig „aus persönliche Gründen“ beenden wird. Lanthaler, der bereits 15 Jahr an der Konzernspitze von Evotec steht, begründete seine Entscheidung u. a. mit „einem extrem herausfordernden und sowohl körperlich als auch insgesamt erschöpfenden Jahr 2023“ (ausführlicher bereiteten wird zu u. a. bereits hier).
Am Tag der Nachricht brachen Evotec-Aktien um mehr als 18 Prozent auf 17,50 Euro ein. Wer danach auf eine Kurserholung gesetzt hat, lag bislang daneben. Denn für zusätzliche Verunsicherung bei den Anlegern sorgen sorgte nach dem überraschenden Rücktritt des CEO vor allem Meldungen über Verkäufe großer Aktienpakte von Lahntaler, die dieser aber wohl nicht ordnungsgemäß im Rahmen der Directors Dealings (Insidergeschäfte von dem Unternehmen nahen Personen) gemeldet und damit seine Meldepflichten verletzt hat.
Jefferies senkt Kursziel und bestätigt Einstufung
Hoffnung auf mittelfristig wieder höhere Kurse macht heute Analyst Peter Welford vom Analysehaus Jefferies, auch wenn er sein Kursziel für die Aktie von 34 Euro auf 28 Euro senkt. Seine Einstufung für Evotec bleibt dagegen unverändert auf „Buy“ und auch bis zum neuen Kursziel errechnet sich aktuell ein stattlicher Kurspotenzial von rund 94 Prozent.
Dabei nimmt der Analyst in seiner heute aktualisierten Studie keine Stellung zum überraschenden Abgang des CEO und seiner Aktiengeschäfte. Vielmehr sieht er Evotec:
weiterhin auf einem starken Wachstumspfad mit einer überzeugenden Bewertung
und erhöht heute außerdem seine Prognose für die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten beim Wirkstoffhersteller.