– Amtsgericht Landshut erlaubt außerordentliche Hauptversammlung der Endor AG
– Aktionäre könnten über Vertrauensentzug und Kapitalerhöhung abstimmen
– Vorstand warnt vor möglichen Risiken und Insolvenzgefahr
Die Endor AG (WKN 549166 / ISIN: DE0005491666) hat eine wichtige Mitteilung veröffentlicht. Das Amtsgericht Landshut hat zwei Aktionären der Endor AG die Erlaubnis erteilt, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Diese Versammlung soll mehrere bedeutende Themen behandeln.
Zu den Tagesordnungspunkten gehören der Bericht des Vorstands über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Endor AG und den Stand der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen. Weiterhin sollen die Aktionäre über den Vertrauensentzug gegenüber den Vorstandsmitgliedern Andres Ruff, Matthias Kosch, Daniel Meyberg und Belma Nadarevic abstimmen. Auch die Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern sowie deren Neuwahl stehen zur Diskussion. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Bestellung eines Sonderprüfers, der das Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Restrukturierung untersuchen soll.
Ein weiterer entscheidender Tagesordnungspunkt ist die Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage. Diese soll den Aktionären das Bezugsrecht gewähren. Die antragstellenden Aktionäre beabsichtigen, eine Bezugsrechtskapitalerhöhung um bis zu 70 Millionen Euro vorzuschlagen. Die neuen Aktien sollen zu einem Ausgabebetrag von 1,00 Euro ausgegeben werden.
Der Vorstand der Endor AG sieht diese Maßnahmen jedoch kritisch. Er warnt, dass die geplante außerordentliche Hauptversammlung die laufende Restrukturierung gefährden könnte. Insbesondere Wechsel im Aufsichtsrat oder Vorstand sowie Kapitalmaßnahmen könnten dem Investor Corsair ein Recht zur Kündigung der Zwischenfinanzierung und zur Beendigung der Restrukturierung einräumen. Sollte das laufende StaRUG-Verfahren scheitern, könnten auch die kreditgebenden Banken die Standstillvereinbarungen kündigen.
Der Vorstand betont, dass die antragstellenden Aktionäre bisher kein belastbares Finanzierungskonzept vorgelegt haben. Er bezweifelt, dass die beabsichtigte Kapitalerhöhung der Endor AG rechtzeitig und in ausreichendem Umfang liquide Mittel zur Verfügung stellt. Selbst eine Zuführung von 70 Millionen Euro Eigenkapital würde laut Vorstand nicht für eine nachhaltige Sanierung ausreichen.
Ohne ein belastbares Refinanzierungskonzept droht der Endor AG die Insolvenz. Die Gesellschaft beabsichtigt jedoch, die Restrukturierung fortzusetzen und hofft auf die Unterstützung von Corsair und den kreditgebenden Banken. Der Vorstand prüft derzeit die Einlegung von Rechtsmitteln gegen die Entscheidung des Amtsgerichts.