Die Delignit AG hat am 18. Oktober 2024 ihre Jahresprognose in einem schwierigen Marktumfeld angepasst. Dies wirft die Frage auf: Was sind die Ursachen für diese Anpassung? Der führende Hersteller ökologischer laubholzbasierter Produkte sieht sich zuletzt mit einer deutlichen Nachfrageschwäche in wesentlichen OEM-Serienlieferverträgen konfrontiert. Insbesondere der Produktbereich Reisemobile hat erheblichen Umsatzrückgang erlitten, was auf die vorübergehende Produktionsaussetzung eines Großkunden zurückzuführen ist.
Interessant ist, dass auch die prognostizierten Produktionsmengenerhöhungen im Segment leichter Nutzfahrzeuge nicht mehr erreicht werden. Die Gründe sind vielschichtig: Eine schwache Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugmodellen und Verzögerungen bei einem neu akquirierten Auftrag haben hier spürbar negative Auswirkungen. Die Delignit AG revidiert daher ihre Umsatzprognose auf eine Bandbreite von 63 bis 67 Millionen Euro, nachdem zuvor 75 bis 80 Millionen Euro erwartet wurden.
Um die Profitabilität in diesem angespannten Umfeld sicherzustellen, hat das Unternehmen ein bereits im Januar 2024 gestartet Kostenoptimierungsprogramm verschärft. Hierbei sollen signifikante Einsparungen bei Material- und Personalkosten erzielt werden. Der Vorstand rechnet mit einer EBITDA-Marge von 4 bis 6 Prozent, was eine Anpassung gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 6 bis 7 Prozent darstellt. Diese Maßnahmen zeigen, wie ernst die Lage eingeschätzt wird.
Die Delignit AG positioniert sich als Weltmarktführer für ökologische Werkstoffe, die CO2-neutral sind und somit eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Materialien bieten. Die Entwicklungen im Markt deuten darauf hin, dass Unternehmen wie Delignit besonders gefordert sind, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen. Es bleibt abzuwarten, ob die angestrebte Verbesserung der Nachfragesituation im zweiten Halbjahr 2024 tatsächlich eintritt.