Kaum eine andere Branche dürfte ähnlich stark von der Corona-Krise betroffen sein, wie die Veranstaltungsbranche. Denn hier geht behördlich verordnet seit beinahe drei Monate gar nichts mehr. Das spürt der Anbieter für Ticketing und Live Entertainment CTS Eventim bereits im ersten Quartal, obwohl sich da die Monate Januar und Februar noch stark entwickelten. Aber durch den Stillststand im März brach der Umsatz im ersten Quartal 2020 um fast 35 Prozent auf 185 Mio. Euro ein (Q1/2019: 283 Mio. Euro). Regelrecht eingebrochen ist das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), das mit 13,5 Mio. Euro rund 76 Przozent unter dem Vorjahresquartal lag. Damit rutschte die EBITDA-Marge von 20,2 auf nur noch 7,3 Prozent ab.
Man muss kein Prophet sein, um das Ergebnis für das zweite Quartal in etwas einschätzen zu können, wo alleine ein schlechter Monat im ersten Quartal ausreicht, um für einen derartigen Umsatz- und Ergebniseinbruch zu sorgen. Entsprechend vorsichtig äußert sich auch das Management für das Gesamtjahr und hält es derzeit nicht für möglich, aufgrund der Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen einen hinreichend belastbare konkrete Prognose für 2020 abzugeben.
Trotzdem ist der CTS-CEO Klaus-Peter Schulenberg zuversichtlich, die Situation meistern zu können:
Wir haben uns jedoch aktiv auf die neue Situation eingestellt und sofort mit internen Kosten- und Effizienzmaßnahmen konsequent darauf reagiert. Gleichzeitig profitieren wir von der guten Liquiditätsausstattung des Konzerns, um diese herausfordernde Situation auch über einen längeren Zeitraum zu bewältigen und danach sogar gestärkt aus dieser Phase hervorzugehen.
Obwohl nicht viel anderes zu erwarten war, reagieren die Anleger heute doch ziemlich enttäuscht ob der tatsächlichen Ausmaßes der Auswirkungen auf die Bilanz bei CTS. Die im MDAX gelisteten Papiere rutschen heute weitere 5,2 Prozent auf 35,26 Euro ab. Damit summieren sich die Kursverluste seit Ausbruch der Krise bei CTS Eventim-Aktien inzwischen auf über 40 Prozent.
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