Der monatelange Lockdown verbunden mit behördlich angeordneten Ladenschließungen fordert sein nächstes Opfer: Heute hat die Adler Modemärkte AG beim Amtsgericht Aschaffenburg wegen Überschuldung der Gesellschaft einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren, das in Eigenverwaltung erfolgen soll, stellen müssen. Durch die Eigenverwaltung will das Management erreichen, den Konzern über einen Insolvenzplan wieder in die Spur zu bringen, d.h. der Geschäftsbetrieb wird unter Aufsicht eines Sachverwalters von der Geschäftsführung in vollem Umfang fortgeführt.
Ad-hoc teilt der Konzern weiter mit, dass es angesichts:
…erheblicher Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des neuerlichen COVID-19-Lockdowns und trotz intensiver Bemühungen der Gesellschaft nicht möglich war, die entstandene Liqqiditätslücke zu schließen.
Vermutlich muss man kein großer Prophet sein, um vorauszusagen, das Adler hier nicht das letzte Opfer der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung bleiben wird. Viele Wirtschaftsexperten sagen für das 2. Quartal 2021 eine wahre Pleitewelle voraus, wenn die bis aktuell 31. Januar 2021 verlängerte Corona-bedingte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Überschuldung endet.
Für die Aktionäre ist die heutige Meldung ein weiterer Schlag in die Magengrube. Bereits im letzten Jahr verloren die Aktien der Adler AG rund 40 Prozent von 3,76 Euro auf 2,26 Euro. Heute kommt es dann knüppeldick, denn die Papiere brechen aktuell 67 Prozent auf 0,76 Euro ein.
Bildquelle: Pixabay