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Commerzbank: Aktie rutscht nach Zahlen und Ausblick Richtung Rekordtief ab

Deutlich schlechter als erwartet ausgefallene Zahlen für das erste Quartal hat heute die Commerzbank präsentiert. Im Schnitt hatten die meisten Analysten mit einem Quartalsverlust von rund 240 Mio. Euro gerechnet, tatsächlich machte die Commerzbank von Januar bis März 2020 einen Verlust von 295 Mio. Euro. Vor allem aufgrund einer kräftig auf 326 Mio. (Q1/2019: 78 Mio. Euro) hochgeschraubten Risikovorsorge, um sich so auf drohende Kreditausfällen als Folge der Coronakrise vorzubereiten.

Das operative Ergebnis fiel im ersten Quartal auf  minus 277 Mio. Euro (Q1/2019: +246 Mio. Euro). Auch hier sorgten vor allem temporäre Bewertungseffekte sowie eine aufgrund der Corona-Pandemie höhere Risikovorsorge für den starken Rückgang.

Ohne Berücksichtigung der der Corona-bedingten Belastungen von insgesamt 479 Mio. Euro hätte nach Unternehemensangaben ein Quartalsgewinn von 202 Mio. Euro erzielt werden können.

Zufriedenstellend hat sich nach Konzernangaben dagegen das Kundengeschäft entwickelt, der Zins- und Provisionsüberschuss konnte hier um rund 10 Prozent gesteigert werden.

Kein konkreter Ausblick 2020 möglich: Hoffentlich stabil

Angesichts der aktuellen Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Pandemie ist nach Konzernangaben ein konkreter Ausblick schwierig. Unter der Annahme, dass die Wirtschaft nun langsam wieder hochgefahren wird und ein zweiter Lockdown ausbleibt, will die Commerzbank die Erträge – ohne Einfluss von Sonder- und Bewertungseffekten – die Erträge im laufenden Jahr stabil halten.

Beim Risikoergebnis dürfte es auf Jahressicht zu Belastungen von 1 bis 1,4 Mrd. Euro kommen. Das Ziel für die harte Kernkapitalquote wird von 12,75 auf 12,5 Prozent angepasst.

Aktie rutscht Richtung Allzeittief

Weiter kräftig abwärts gehen dürfte es heute zum Handelsstart mit Commerzbank-Aktien. Dabei hat der Kursabsturz ab längst nicht erst mit Ausbruch der Coronakrise begonnen, die Probleme bestehen schon viel länger. Seit Ausbruch der Krise Mitte März belaufen sich die Kursverluste zwar inzwischen auf 52 Prozent. Aber der längerfristige Blick ist ernüchternd. Innerhalb der letzten 12 Monate haben die Papiere knapp 60 Prozent an Wert verloren, innerhalb der letzten fünf Jahre sogar 75 Prozent.

Und der Kursabsturz geht weiter. Heute fallen die Aktien zum Handelsstart als schwächster MDAX-Wert knapp vier Prozent auf 3,09 Euro und liegen damit nur noch knapp über dem bisherigen Rekordtief bei 2,80 Euro auf dem Höhepunkt des Corona-Crash.

Böse Geister könnten an dieser Stelle sagen, das es mal wieder Zeit für einen Reverse-Split wäre. Alle Voraussetzungen sind gegeben: Die Ein-Euro-Marke ist nicht mehr weit und der Kurs fällt wie ein Stein. Vorschlag: Zusammenlegung im Verhältnis 10:1, denn damit hat man schon Erfahrung…

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Bildquelle: Pixabay