Weiterhin in schwerem Fahrwasser bewegen sich die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer. Die Übernahme von Monsanto lastet weiter auf dem Unternehmen, inkl. der zahlreichen Klagen in den USA wegen des Unkrautvernichters Glyphosat und damit verbundener möglicher Krebserkrankungen.
Außerdem machen aktivistische Aktionäre Druck, die Bayer weiterhin gerne in Einzelteile zerlegen würden, um den Wert für die Aktionäre zu steigern. Bislang jedoch ohne Erfolg. Und dann hat Bayer seit April letzten Jahres mit Bill Anderson einen neuen Vorstand, der das Boot wieder in ruhigere Gefilde lenken soll. Ausgang bislang offen.
Wenig Freude hatten zuletzt die Aktionäre von Bayer, denn nach der kurzen Erholung in Richtung 36-Euro-Marke Anfang Januar haben die Papiere wieder in den Rückwärtsgang geschaltet und liegen beim aktuellen Kurs von 32,33 Euro seit Jahresbeginn bereits rund vier Prozent im Minus.
Berenberg senkt Kursziel und bestätigt Einstufung
Auf dem aktuellen Kursniveau nur noch ein geringes Kurspotenzial traut Analyst Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg zu, der heute sein Kursziel für die Aktie von 36 Euro auf 34 Euro senkt und die Einstufung für Bayer bei „Hold“ belässt.
Seiner Meinung nach könnte der Preis für die Monsanto-Übernahme darin bestehen:
das Ende einer deutschen Institution in ihrer jetzigen Form zu akzeptieren.
Allerdings fragt er sich nach der jüngst von Bayer veröffentlichten Pressemitteilung zum Abbau von Bürokratie:
ob alle Vorstandsmitglieder bereit seien, diesen Preis zu zahlen.
Ausdruck für diese Skepsis verleiht er mit seiner Reduzierung des Kurszieles. Damit errechnet sich jetzt nur noch ein theoretisches Aufwärtspotenzial, was Berenberg den Bayer-Aktien zutraut, von rund fünf Prozent.