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Bayer Aktie im Blick – UBS fährt Kursziel kräftig zurück und streicht Kaufempfehlung!

Starke Nerven brauchen weiterhin die Aktionäre des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer. Erst vorgegangene Woche hatte Bayer die Anleger mit gleich zwei schlechten Nachrichten geschockt: Zum einen muss Bayer einen weiteren Rückschlag beim Unkrautvernichter Glyphosat hinnehmen. Wie Bayer mitteilt, hat ein US-Geschworenengericht den Konzern zur Zahlung von 1,56 Milliarden US-Dollar verurteilt. Glyphosat, dass durch die Monsanto-Übernahme mit in den Bayer-Konzern gebracht wurde, und seitdem im Grunde nur Probleme verursacht, soll Krebs verursachen und deshalb klagen diesmal vier Kläger in Zusammenhang mit Krebserkrankungen, die durch den Monsanto-Unkrautvernichter ausgelöst worden sein sollen. Bayer will jetzt gegen das Gerichtsurteil rechtlich vorgehen.

Zum anderen hat Bayer mitgeteilt, dass der Konzern seine klinische Phase-III-Studie (Oceanic-AF) mit dem Medikamentenkandidaten Asundexian aufgrund mangelnder Wirksamkeit abbrechen wird. Dabei waren hier die Hoffnung groß, dass sich das Medikament zum Blockbuster entwickeln und milliardenschwere Umsätze erzielten könnte, da damit Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko behandelt werden sollten. Von denen es weltweit Millionen gibt.

Die Aktien von Bayer stürzten daraufhin ab und beendeten die vorletzte Handelswoche mit einem Wochenminus von 21 Prozent bei 32,64 Euro aus. Die Kurserholung blieb auch in der letzten Handelswoche aus, denn Bayer-Aktien gaben weitere 4,7 Prozent auf 31,11 Euro nach. Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste damit bereits auf 35 Prozent, während der Leitindex DAX in dieser Zeit rund 15 Prozent zulegen konnte.

Und auch zum Wochenstart verbessert sich die Nachrichtenlage nicht wirklich, denn heute streicht die Schweizer Großbank UBS ihre Kaufempfehlung und senkt das Kurziel kräftig ab.

UBS stuft Bayer auf „Neutral“

Für die von vielen aktivistischen Investoren geforderte Aufspaltung des Bayer-Konzerns sieht der neu für Bayer zuständige UBS-Analyst Jo Walton:

eine hohe Barriere für Aufspaltungs- und Wachstumspotenzial.

Und obwohl seiner Meinung nach eine Aufspaltung Sinn ergeben würde, sieht er in diesen Falle dennoch:

einige Probleme wie beispielsweise Steuer- oder Synergiefragen

und:

die Pharma- und Agrargeschäfte wären alleinstehend viel Gegenwind ausgesetzt.

Alles zusammengenommen senkt der UBS-Analyst deshalb seine Einstufung für Bayer von bislang „Buy“ auf „Neutral“ und reduziert das Kursziel für die Aktie sehr kräftig von 90 Euro auf nur noch 34 Euro.

In die neue Handelswoche starten Bayer-Aktien mit einem aktuellen Minus von 0,1 Prozent bei 31,08 Euro. Mit dem neuen Kurzsiel rechnet die UBS also maximal noch mit Kurssteigerungen von rund 9 Prozent.