Mit dem gestrigen Schlusskurs von 28,91 Euro haben die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer im Börsenjahr 2024 bereits 14 Prozent verloren. Und dabei ist das noch nicht einmal das Jahrestief, denn das lag sogar bei 27,40 Euro.
Noch unerfreulicher ist aber der Blick auf die mittel- und längerfristige Performance: In den letzten sechs Monaten haben Bayer-Aktien 42 Prozent verloren, in den letzten 12 Monaten schon 51 Prozent und in den letzten fünf Jahren sogar knapp 57 Prozent. Kein anderer Wert im deutschen Leitindex DAX weist in diesen Zeiträumen ein größeres Minus auf.
Besonders schwer lastet dabei weiterhin die Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto auf der Aktie, die sich Bayer im Jahr 2018 rund 60 Milliarden USDollar kosten ließ. Zum Vergleich: Heute ist der gesamte Bayer-Konzern inklusive Monsanto mit 28,60 Milliarden Euro rund die Hälfte der bezahlten Übernahmesumme wert.
Und auch wenn die Bayer-Aktionäre nach jedem neuen Tief sehnsüchtig auf einen Boden und mittelfristig wieder höher Kurse hoffen, lasten die Tausenden in den USA anhängigen Klagen gegen den mit Monsanto übernommenen glyphosathaltigen Unkrautvernichter schwer auf der Aktie. Denn es ist nicht absehbar, welche Schadenersatzklagen hier noch drohen könnten. Und Unsicherheit mögen Börsianer so gar nicht.
Während also die langfristigen Value-Anleger verzweifeln, sind Bayer-Aktien spannend für spekulative Investoren, die auf eine mögliche Zerschlagung und daraus möglicherweise resultierende Kurssteigerungen setzen. Beispielsweise aktivistische Investoren, die einen signifikanten Anteil an Bayer aufbauen und damit auch Druck auf das Management ausüben können.
In diesem Kontext gibt es eine interessante Stimmrechtsmitteilung, die heute frisch über die Ticker lief. Demnach ist der Mitteilungspflichtige die Silchester International Investors LLP, die die Meldeschwelle von 3 Prozent mit 3,002466 Prozent der Stimmrechte an der Bayer AG am 20. Februar 2024 überschritten hat. Die 1994 gegründete britische Investmentgesellschaft strebt entsprechend der Angaben auf ihrer Webseite „eine Maximierung des inneren Wertes“ ihrer Portfoliowerte an, zusammengesetzte aus aggregierten Erträgen, Vermögenswerten und Dividenden. Eine Strategie, die auf Spekulation einer möglichen Zerschlagung von Bayer passen dürfte.
Allerdings tut sich heute nicht wirklich viel bei Bayer-Aktien, die