Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für BASF mit einem Kursziel von 57 Euro auf „Equal Weight“ belassen. Im Mai deuteten die Preishandelsspannen für petrochemische Produkte erstmals im laufenden Jahr auf sinkende operative Ergebnisschätzungen (Ebitda) für den Chemiekonzern hin. Analyst Alex Stewart senkte daraufhin seine Ebitda-Prognosen für 2024 und 2025 um jeweils 4 Prozent. Auch für Konkurrent Covestro senkte er seine Schätzung für 2024 um 16 Prozent, hob sie jedoch für 2025 um 1 Prozent an. Stewart bevorzugt Covestro gegenüber BASF, da Covestro trotz der Übernahmegespräche mit Adnoc keine Prämie aufweise.
Die Investmentbank Stifel hat hingegen die Einstufung für BASF auf „Buy“ mit einem Kursziel von 59 Euro belassen. Laut den Analysten Andreas Heine und Isha Sharma dürfte die Chemieindustrie 2024 in Bezug auf Nachfrage und Gewinne einen positiven Wendepunkt erreichen. Im Jahr 2025 sollten dann viele Unternehmen wieder eine gute Gewinndynamik aufweisen. Besonders hohes Erholungspotenzial sehen die Analysten bei den Aktienkursen von Wacker Chemie und Lanxess. Neben einer Gewinnerholung profitierten beide Unternehmen von höheren Werten ihrer Nicht-Kernbereiche und einer Verbesserung der Finanzkraft.
Die Experten von Stifel blicken jedoch vorsichtiger auf Hersteller von Grundchemikalien. Diese Märkte seien mit Ausgangschemikalien, die in großem Maßstab für viele Industrieprodukte hergestellt werden, überversorgt. Eine Erholung der Gewinnmargen dürfte daher Zeit in Anspruch nehmen.
Prognosen und Empfehlungen für Anleger
Die unterschiedlichen Bewertungen von Barclays und Stifel zeigen, dass es keine einheitliche Meinung zur zukünftigen Entwicklung von BASF gibt. Während Barclays eher vorsichtig bleibt und das Kursziel auf 57 Euro setzt, sieht Stifel ein größeres Potenzial und belässt das Kursziel bei 59 Euro. Die unterschiedlichen Einschätzungen der Ebitda-Prognosen unterstreichen diese Divergenz. Während Barclays die Prognosen für 2024 und 2025 um 4 Prozent senkt, bleibt Stifel optimistischer und sieht einen positiven Wendepunkt im Jahr 2024, gefolgt von einer starken Gewinndynamik im Jahr 2025.
Für Covestro sind die Aussichten ebenfalls gemischt. Barclays senkt die Ebitda-Schätzung für 2024 um 16 Prozent, hebt sie aber für 2025 um 1 Prozent an. Dies zeigt, dass Covestro kurzfristig vor Herausforderungen stehen könnte, langfristig jedoch Potenzial für eine Erholung besteht. Trotz Übernahmegesprächen mit Adnoc gibt es keine Prämie, was die Bewertung von Covestro beeinflusst.
Wacker Chemie und Lanxess könnten laut Stifel besonders von einer Erholung profitieren. Die Verbesserung der Finanzkraft und höhere Werte ihrer Nicht-Kernbereiche bieten zusätzliches Potenzial. Anleger sollten jedoch beachten, dass die Erholung bei Grundchemikalienherstellern länger dauern könnte, da diese Märkte derzeit überversorgt sind.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- Barclays setzt Kursziel für BASF auf 57 Euro und stuft auf „Equal Weight“ ein.
- Stifel belässt Kursziel für BASF bei 59 Euro und stuft auf „Buy“ ein.
- Barclays senkt Ebitda-Prognosen für BASF um 4 Prozent für 2024 und 2025.
- Barclays senkt Ebitda-Schätzung für Covestro um 16 Prozent für 2024, hebt sie um 1 Prozent für 2025 an.
- Stifel erwartet positiven Wendepunkt in der Chemieindustrie 2024 und starke Gewinndynamik 2025.
- Wacker Chemie und Lanxess haben laut Stifel das größte Erholungspotenzial.
- Vorsichtiger Blick auf Hersteller von Grundchemikalien wegen Überversorgung der Märkte.