Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, nun wird es vom Kupferproduzenten Aurubis selbst offiziell bestätigt. Die Vorgänge des letzten Jahres mit Betrugsfällen rund um die Metallbestände, was am Ende zu einem Schaden im dreistelligen Millionenbereich und einer entsprechenden Prognosekorrektur führte, haben Konsequenzen für die Konzernvorstände. Denn dieser wurde in die Pflicht genommen, vor allem war man der Konzernspitze fehlende Kontrollen und ineffiziente Prozess vor.
Und auch wenn die Vorgänge inzwischen aufgearbeitet und entsprechende Strafanträge gegen die Betrüger gestellt wurden, zieht die Angelegenheit jetzt weitere Kreise. Gestern Abend teilte Aurubis nun mit, dass der Aufsichtsrat von Aurubis:
weit fortgeschrittene Gespräche mit drei Vorstandsmitgliedern über die Beendigung ihrer Vorständstätigkeit
führt. Auf Basis dieser Informationen scheiden der Vorstandsvorsitzende Roland Harings zum 30. September dieses Jahres, der Finanzvorstand Rainer Verhoeven zum 30. Juni und der COO Dr. Heiko Arnold bereits zum 29. Februar 2024 aus dem Vorstand aus. Bis dahin nehmen alle ihre Aufgaben weiter wahr.
Zudem laufen bereits Gespräche, um den Vorstand personell komplett neu aufzustellen. In diesem Zusammenhang wird auch erwogen, dass mit Wirkung zum 1. März 2024 Dr. Markus Kramer interimsmäßig bis zum 30. September 2024 in den Vorstand aufrückt.
Die anhaltenden Querelen wirken sich nicht sonderlich positiv auf die im MDAX notierten Aurubis-Aktien aus, denn die rutschten gestern bis zum Handelsschluss um vier Prozent auf 63,70 Euro ab. Seit Jahresbeginn haben die Papiere damit im noch sehr jungen Börsenjahr 2024 bereits 14 Prozent an Wert verloren. Es wird also Zeit, dass endlich wieder Ruhe einkehrt und sich die Unternehmensleitung auf das operative Geschäft konzentrieren kann!