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Aurubis Aktie im Blick – Aufsichtsrat lässt Verantwortung von Vorstand prüfen

Die Aktionäre des Kupferproduzenten Aurubis werden sich mit Schrecken noch an Ende August letzten Jahres erinnern, als der Konzern über Metalldiebstähle in dreistelliger Millionenhöhe berichtet hat (ausführlich berichteten wir damals dazu hier).

Der Schock drückte sich auch im Aktienkurs aus, denn am Folgetag der Meldung brachen die Aktien massiv ein. Bereits da kündigte Aurubis an, dass der Schadensdiebstahl das Jahresergebnisse nachhaltig beeinflussen könnte. Hat er dann auch getan, wie die im Anschluss durchgeführte Sonderinventur gezeigt hat. Denn dabei wurde eine Schadenshöhe von 185 Millionen Euro festgestellt und deshalb die Gesamtjahresprognose für den Vorsteuergewinn (operativer EBT)  im Geschäftsjahr 2022/2023 von  450 bis 550 Millionen Euro auf  310 bis 350 Millionen Euro korrigiert (dazu berichteten wir ausführlich hier).

Inzwischen wurden viele der Schuldigen für den Diebstahl ermittelt und gegen einige der Beschuldigten sogar schon ein Prozess begonnen.

Geklärt werden soll aber nun auch, inwiefern der Vorstand in die Verantwortung genommen werden kann. Und deshalb hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller damit beauftragt, die:

Verantwortung des Vorstands im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Straftaten zum Nachteil der Gesellschaft

zu untersuchen. Mit einem Bericht wird Mitte Januar 2024 gerechnet. Der Aufsichtsrat teilt in diesem Zusammenhang weiter mit, dass er derzeit:

weder ausschließen kann, dass die amtierenden Vorstandsmitglieder unverändert ihr Amt fortführen, noch kann er ausschließen, dass es zu einer vorzeitigen Trennung von einzelnen oder mehreren Vorstandsmitgliedern kommt bzw. der Vorstand umstrukturiert wird.

Die im MDAX notierten Aurubis-Aktien haben sich seit dem Kurseinbruch nach Bekanntwerden der Vorfälle, im Tief ging es hier am 01. September bis auf 62,50 Euro in den Keller,  wieder deutlich auf aktuelle 77,96 Euro erholt.

Heute hat Aurubis außerdem Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/2023 vorgelegt und aufgrund des Metalldiebstahls ein Vorsteuerergebnis von 349 Millionen Euro erzielt. Unterm Strich lag der Gewinn bei 141 Millionen Euro nach 715 Millionen Euro im Vorjahr. Deshalb soll auch die Dividende von 1,80 Euro auf 1,40 Euro pro Aktie gesenkt werden.

Aurubis-Aktien können sich vorbörslich nach der Vielzahl der zu verarbeitenden Nachrichten mit aktuellen 78,00 Euro in etwa auf Vortagesniveau behaupten.

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