Der Konkurrent des Bezahlspezialisten Wirecard, der niederländische Zahlungsabwickler Adyen, hat heute hervorragende Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres gemeldet und spürt bislang kaum Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz von Adyen um fast 35 Prozent auf 135 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg rund 16 Prozent auf 64 Mio. Euro. Auswirkungen aus der Coronavirus-Krise spürt Adyen, das u.a. auch die Zahlungen für Facebook und Uber abwickelt, nur im Geschäft mit Reiseanbietern und im Einzelhandel, wogegen es bei den Zahlungsabwicklungen im Online-Handel weiter gut läuft. Außerdem teilt Adyen mit, dass sich das Geschäft insgesamt in den ersten zwei Wochen des zweiten Quartals bereits wieder stabilisiert habe und das Unternehmen auf Wachstumskurs bleibt.
- Adyen-Aktien schlossen gestern 1,5 Prozent höher bei 792,40 Euro. Vorbörslich notieren sie etwas schwächer bei 785,00/792,00 Euro.
Der Adyen-Konkurrent Wirecard wird am 12. Mai seine Quartalszahlen vorlegen, auf die Anleger mit Spannung schauen werden. Dann zeigt sich, wie gut Wirecard durch die Coronavirus-Krise kommt. Noch spannender dürfte allerdings das Ergebnis der KPMG-Sonderprüfung sein, die morgen zu Ende geht. Auf diesen Bericht dürften die Anleger mit noch viel größerer Spannung warten. Kommen die Prüfer hier zu dem Ergebnis, dass es in der Vergangenheit keine Bilanzmanipulationen oder falsch ausgewiesene Umsätze bei Wirecard gegeben hat – Vorwürfe, die vor allem immer wieder von der Financial Times kamen – dann hat das durchaus Potenzial für eine kleine Erleichterungsrallye. An die andere Alternative bzgl. des Ergebnisses der Prüfer denken wir vorerst nicht.
- Wirecard-Aktien, die gestern 1,2 Prozent auf 121,64 Euro zulegen konnten, verlieren vorbörslich mit 0,5 Prozent leicht auf 119,90/120,50 Euro. Hier ist dann morgen vielleicht der große Tag!
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