Gestern erst gab der in die Krise gerutschte Immobilienkonzern Adler Group bekannt, dass die Hauptversammlung dem neuen Jahresabschlussprüfer bestätigt hat und der nun endlich mit der Jahres- und Konzernabschlussprüfung für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 in Zusammenarbeit mit den anderen WP-Gesellschaften beginnen kann (ADLER-group-hv-bestaetigt-jahresabschlusspruefer/">ausführlich berichteten wir hier).
Einen Tag später kommen wieder operative Zahlen aus dem Konzern und die Nachricht, dass Adler wohl bei Schuldenabbau wieder vorankommt.
Schuldenabbau dank Portfolioverkäufen
Für die weitere Rückführung der Schulden waren allerdings Verkäufe aus dem Portfolio notwendig. Denn wie Adler heute mitteilt, was das dritte Quartal geprägt:
durch den Verkauf von Assets, die trotz schwieriger Marktbedingungen erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Brutto wurden seit Jahresbeginn mit dem Verkauf von zwei Entwicklungsprojekten sowie der Berliner Bestandsimmobilie „Wasserstadt“ 530 Millionen Euro an Erlösen erzielt. Damit konnten am Ende Verbindlichkeiten in Höhe von 270 Millionen Euro abgebaut werden.
Die liquiden Mittel, über die die Adler Group Ende September dieses Jahres verfügte, stiegen gegenüber dem Jahresanfang um 55 Millionen Euro auf 432 Millionen Euro.
Verlust aus operativer Tätigkeit steigt – FFO I erstmals negativ
Aufgrund der Kosten aus der eingeleiteten Restrukturierungen und aufgrund des Rückgangs der Nettomieterträge in den ersten neun Monaten auf 160 Millionen Euro (Vorjahr: 187 Millionen Euro) stieg der Verlust aus der operativen Tätigkeit nach den ersten neun Monaten 2023 kräftig auf 971 Millionen Euro, nachdem in der vergleichbaren Vorjahresperiode noch ein Minus von 479 Millionen Euro in den Büchern stand.
Der in der Immobilienbranche wichtige FFO I (Funds from Operations bzw. operatives Betriebsergebnis) weist mit 7 Millionen Euro erstmals ein negatives Ergebnis aus (Vorjahresperiode: +68 Millionen Euro.
Gesamtjahresprognose für FFO I bestätigt
Für 2023 bestätigt das Management aufgrund der bisherigen Entwicklung seine Prognose und rechnet weiter mit einem FFO I von 207 bis 219 Millionen Euro.
Aktien bleiben weiter schwach
Die Aktien der Adler Group, die seit Jahresbeginn bereits 76 Prozent an Wert verloren haben und innerhalb der letzten fünf Jahre sogar 99 Prozent, reagieren heute verhalten auf die Zahlen und liegen vorbörslich mit 0,32 Euro nur marginal über ihrem gestrigen Schlusskurs von 0,316 Euro.