Im Fokus der Anleger standen in den letzten Tagen besonders die Corona-Verlierer des Jahres 2020, allen voran Unternehmen aus der Tourismus- und Reisebranche. Denn mit der Hoffnung auf baldige stärkere Lockerungen – zumindest in vielen Ländern außerhalb Deutschlands wie Großbritannien, Österreich oder der Schweiz – und der damit verbundenen Möglichkeit von Urlaubsreisen lassen Anleger hoffen, dass damit die arg gebeutelten Unternehmen auch irgendwann wieder Geld verdienen können. Wenigstens so viel, um kostendeckend zu arbeiten und damit zu überleben.
Entsprechend stürzten sich die Anleger zuletzt auch auf Aktien des Reisekonzerns TUI, die alleine in den letzten zwei Wochen gut 45 Prozent auf aktuelle 5,23 Euro zulegen konnten.
Weniger optimistisch als viele Anleger sind aber weiterhin die Analysten der Schweizer Großbank UBS. Die haben gestern in ihrer aktualisierten Studie ihre Schätzungen an den jüngst von TUI vorgestellten Fahrplan für die geplanten Lockdown-Lockerungen in Großbritannien angepasst. Zwar steigt dadurch im Ergebnis das Kursziel von 68 auf 170 GBp, die Einstufung bleibt aber unverändert auf „Sell“. Nach Meinung von UBS-Analyst Christian Nedelcu:
…überschätzten Anleger die künftige Barmittelentwicklung gemesessen am Aktienkurs.
TUI-Aktien, die gestern an der London Stock Exchange mit 446,30 GBp aus dem Handel gingen, beendeten den Handel mit 5,23 Euro. Bezogen auf den Preis in GBp erwartet die UBS damit – trotz erhöhtem Kursziel – mittelfristige Kursrückgänge von rund 60 Prozent. Umgerechnet in Euro würde das einen Kursrückgang bis auf 2,10 Euro bedeuten!
Bildquelle: Pixabay