Mit einem Kurssprung von knapp 20 Prozent auf 8,91 Euro regierten gestern die Aktien der durch die Coronakrise arg gebeutelten Deutschen Lufthansa auf die Meldung, dass es möglicherweise bald einen Impfstoff gegen Corona geben könnte; und damit auch die Aussicht auf eine – zumindest kleine – Erholung des Flugverkehrs.
Allerdings dürfte das noch Monate dauern, entsprechend viel Geld braucht die Lufthansa, um bis dahin überhaupt durchzuhalten. Denn auch die Staatsmilliarden – über Überbrückungskredite und Beteiligungen – sind irgendwann verraucht. Deshalb hat sich die Lufthansa jetzt über die Ausgabe einer Wandelanleihe Geld am Kapitalmarkt besorgt. Das Volumen der Wandelanleihe liegt bei 525 Mio. Euro, ist mit einem Kupon von 2,25 bis 2,75 Prozent ausgestattet und Ende 2025 fällig. Der Wandlungspreis soll zwischen 30 und 35 Prozent über dem Referenzaktienkurs von diesem Dienstag liegen.
Während normalerweise derartige Kapitalerhöhungen bei Anlegern nicht wirklich gern gesehen sind, da im Wandlungsfalle die neuen Aktien sowohl den Anteilsbesitz sowie den Gewinnanteil von Altaktionären verwässern, kommt diesmal der Schritt, der der Überlebenssicherung der Lufthansa dient. Denn mit dem frischen Kapital hält die Lufthansa wieder ein paar Wochen durch, bis sich der Geschäftsbetrieb irgendwann wieder zumindest etwas normalisiert und die Lufthansa selbst wieder Cash generieren kann. Vorbörslich klettern Lufthansa-Aktien deshalb weiter und werden bei Lang & Schwarz kurz vor Handelsbeginn mit 9,10 Euro nochmal rund zwei Prozent über dem gestrigen Schlusskurs gehandelt.
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