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Siemens Healthineers: Aktie wird heraufgestuft

Deutlich unter die Räder gerieten gestern die Aktien des Medizinttechnik-Spezialist Siemens Healthineers, als dieser überraschend die Durchführung einer Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von rund 2,7 Mrd. Euro bekannt gaben. Die Papiere, die am Mittwoch noch bis auf 38,35 Euro klettern konnten, rutschen gestern in der Spitze um knapp 6 Prozent bis auf 36,16 Euro ab.

Siemens Healthineers will mit der Ausgabe von 75 Mio. neuen Aktien zum Preis von 36,40 Euro die Übernahme des US-Unternehmens Varian finanzieren. Entsprechend rutschten die Papieren in Richtung Platzierungspreis und können sich heute auch nur leicht um aktuelle 1,5 Prozent auf 36,90 Euro erholen.

Besonders ärgerlich dürften die Anleger aufgenommen haben, dass die Aktien ausschließlich bei institutionellen Investoren platziert wurden, d.h. das Bezugsrecht von Altaktionären wurde ausgeschaltet. Eine Kapitalerhöhung verwässert fast immer den Gewinn, der nach der Kapitalerhöhung auf eine größere Anzahl an Aktien verteilt werden muss. Wird das Bezugsrecht außerdem noch ausgeschaltet, können Altaktionäre nicht automatisch durch Ausübung der Bezugsrechte ihren prozentualen Anteil am Unternehmen aufrecht erhalten, d.h. auch dieser wird verwässert.

Die Kapitalerhöhung zum Anlass hat Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank genommen, um seine Einstufung für Siemens Healthineers von „Halten“ auf „Kaufen“ heraufzulaufen. In seiner jüngsten Studie begründet er diesen Schritt mit:

…dass nun die Unsicherheit über das Ausmaß sowie die Bedingungen der zusammen mit dem Zukauf von Varian avisierten Kapitalerhöhung vom Tisch seien. 

Allerdings reduziert der Analyst sein Kursziel leicht von 44 auf 43 Euro, hier dürfte wohl die Gewinnverwässerung in seinem Modell eine entscheidende Rolle spielen.

Beim aktuellen Kurs von Siemens Healthineers erwartet die DZ Bank damit mittelfristig weitere Kurssteigerungen von bis zu 16 Prozent.

Bildquelle: Pixabay