Möglicherweise kursbewegende Nachrichten kommen heute vorbörslich vom Druckmaschinenbauer Heidelberger Druck.
Wie der Konzern mitteilt, wird man sich von der bislang noch zum Konzern gehörenden Gallus-Gruppe trennen. Ein entsprechender Vertrag über den Verkauf wurde bereits mit dem Schweizer Verpackungskonzern benpac holding ag unterzeichnet. Im Zuge der Transaktion werden:
- die Gallus Holding,
- die Gallus Ferd. Rüesch AG,
- die Gallup Druckmaschinen GmbH,
- die Heidelberg Web Carton Converting GmbH und
- die Menschick Trockensysteme GmbH
inkl. der fünf Standorte sowie der dort arbeitenden ca. 430 Mitarbeiter an benpac verkauft.
Mit dem Schritt will sich Heidelberger Druck verstärkt auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren und sich deshalb von der in den verkauften Einheiten durchgeführten Entwicklung und Produktion von konventionellen und digitalen Schmalbahn-Rollendruckmaschinen für den Etikettendruck trennen.
Aus der Transaktion mit einem Verkaufserlös von ca. 120 Mio. Euro erwartet sich Heidelberger Druck nach eigenen Angaben einen Ertrag im mittleren zweistelligen Millionenbereich, der zur Sanierung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Kerngeschäfts sicherlich dringend benötigt wird. Der Deal muss noch von den zuständigen Gremien genehmigt werden, soll aber noch 2020 über die Bühne gehen.
Die schon lange am Boden – und seit Anfang März auch im Pennystock-Bereich – liegenden Aktien von Heidelberger Druck schlossen gestern 1,6 Prozent höher bei 0,64 Euro. Die Meldung über den Verkauf wesentlicher Geschäftsbereiche löst bei den Anlegern offensichtlich keine Begeisterungsstürme aus, denn die Papiere liegen vorbörslich bei Lang & Schwarz mit aktuellen 0,66 Euro nur knapp 3 Prozent über ihrem gestrigen Schlusskurs.
Viele Anteilseignern werden sich fragen, ob mit dem Verkauf wesentlicher Geschäftsbereiche das strukturelle Problem des Druckmaschinenbauers gelöst werden kann oder ob das nicht die Probleme einfach nur etwas in die Zukunft verschiebt aber keinesfalls entschärft…
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Bildquelle: Pixabay