Vom durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Hype bei Online-Händlern hat auch der Essenslieferant Delivery Hero kräftig profitiert. Zusätzlich sorgte auch der monatelange Lockdown mit geschlossenen Restaurants für kräftig gestiegene Bestellungen beim Lieferanten. Alleine im Juni verdoppelten sich nach Unternehmensangaben die Bestellungen, von April bis Juni 2020 legten die Aufträge um 94 Prozent zu.
Kräftig zulegen konnte in der Folge auch der Aktienkurs der im MDAX gelisteten Aktien von Delivery Hero. Alleine in den letzten drei Monaten summieren sich die Kursgewinne auf knapp 60 Prozent und die Anteilsscheine erreichten vorgestern bei 106,20 Euro ein neues Allzeithoch.
Um kräftig weiter wachsen zu können, braucht Delivery Hero aber weiterhin viel Geld. Das will sich der Konzern in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro jetzt über eine Wandelschuldverschreibung besorgen. Die Papiere, die ausschließlich institutionellen Investoren angeboten werden sollen, sollen bis 2025 (Tranche A) und 2028 (Tranche B) laufen und bis dahin in neue und bestehende, auf die Namen lautende Stückakten der Delivery Hero SE wandelbar sein. Werden sie nicht gewandelt, dann wird der Nennbetrag zur Endfälligkeit zurückgezahlt. Die Anleihen sind mit einem Kupon von 0,625 % bis 1,750 % (je nach Tranche) ausgestattet.
Konkret gibt Delivery Hero bei der Mittelverwendung an, die Erlöse für:
…allgemeine Unternehmenszwecke zu verwenden und um sich möglicherweise bietende attraktive Investitionsmöglichkeiten zu nutzen.
Werden die Anleihen tatsächlich in neue Aktien gewandelt, erhöht das die Grundgesamtheit, auf die Unternehmensgewinne verteilt werden müssen, d.h. verwässert den Gewinnanspruch der Altaktionäre. Ebenfalls verwässert wird durch den Ausschluss der Bezugsrechte auch der prozentuale Anteil der Altaktionäre an der Gesellschaft. Das finden die also nicht so toll und Aktien von Delivery Hero verlieren vorbörslich deutlich um aktuelle knapp 6 Prozent auf 100,00/100,50 Euro.
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