Bis zur Wochenmitte blieb der DAX im Rallye-Modus und kletterte bis auf 12.913 Punkte, ein Plus von unglaublichen 4.656 Punkten bzw. 56 Prozent seit dem am 19. März markierten Jahrestief bei 8.257 Punkten. Dann allerdings wurde vielen Anlegern bewusst, auf was für einem dünnen Boden diese Rallye aufbaut, denn die wirtschaftlichen Perspektiven für das laufende Jahr sind desaströs. Das zeigte sich u.a. auch im dramatischen Einbruch der deutschen Produktion im April von knapp 18 Prozent oder dem mit über 30 Prozent stärksten Einbruch der deutschen Exporte seit Beginn der Erhebung.
Angesichts solcher Zahlen traten die Anleger in der zweiten Wochenhälfte kräftig auf die Bremse, und das weltweit. Beim DAX sorgte das alleine am Donnerstag für einen kräftigen Einbruch von 4,5 Prozent. Auf Wochensicht verlor der DAX fast 900 Punkte bzw. 7 Prozent auf 11.949 Punkte.
Dabei beendeten alle 30 DAX-Werte die Woche im Minus, das gab es zuletzt in den Crashwochen KW09 und KW11. Am wenigsten stark erwischte es dabei die Aktien von Beiersdorf, Bayer und RWE.
Beiersdorf: -0,9 Prozent auf 98,24 Euro
Vergleichsweise glimpflich verlief die Woche beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf, dessen Aktie auf Wochensicht knapp ein Prozent verloren hat. Kursbewegende Nachrichten gab es dabei im Wochenverlauf nicht, vielmehr dürfte die Charttechnik ein Rolle gespielt haben. Denn durch den Kursanstieg der letzten Wochen rückt die 200-Tage-Linie wieder in greifbare Nähe, ein gern gesehenes Kaufsignal, sofern diese von unten nach oben durchstoßen wird.
Bayer: -1,4 Prozent auf 65,23 Euro
Ebenfalls nur moderat gaben auf Wochensicht die Aktien des Agrar- und Chemiekonzerns Bayer nach. Am Mittwoch gab es die Meldung, dass Bayer von der EU-Kommission die Erlaubnis zum Verkauf seiner Tierarzneisparte an den US-Konzern Elanco erhalten hat.
RWE: -2,3 Prozent auf 29,70 Euro
Ein Wochenverlust von 2,3 Prozent reicht den Aktien des Energiekonzerns RWE diesmal, um noch unter den Top-3-Performern der letzten Handelswoche zu rangieren. Am Mittwoch gab RWE bekannt, zukünftig mit dem Industriekonzern Thyssenkrupp beim Einsatz von Wasserstoff in der Stahlindustrie zusammenarbeiten zu wollen. Dazu soll beispielsweise am RWE-Kraftwerksstandort Lingen „grüner Wasserstrom“ erzeugt werden, der dann zum Thyssenkrupp-Standort Duisburg transportiert und dort für die Stahlproduktion genutzt wird.
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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay