Letzte Woche berichteten wir an dieser Stelle, dass es weiter sehr unruhig bei der Deutschen Lufthansa bleibt, da dem Großaktionär (u.a. auch Hauptaktionär bei Vossloh und Mehrheitsaktionär bei Knorr-Bremse) offenbar die Beteiligung des Staates im Rahmen des milliardenschweren Rettungspaket durch die Bundesregierung so gar nicht gefällt. Zuletzt hat Thiele deshalb seinen Anteil an der Lufthansa um weitere 5 Prozent auf 15 Prozent aufgestockt, mit entsprechend großem Einfluss auf wichtige Entscheidungen, wie die im Raum stehende Staatsbeteiligung. Thiele gefällt vor allem nicht, dass durch die mit dem Einstieg verbündende Kapitalerhöhung die Anteile der bisherigen Aktionäre massiv verwässert werden. Und das noch zu einem Nominalwert von 2,56 Euro, mit dem der Bund rund 75 Prozent unter dem Preis einsteigt, den Anleger gestern an der Börse bezahlen mussten. Deshalb lässt sich Herr Thiele aktuell noch offen, wie er auf der diese Woche Donnerstag stattfindenden Hauptversammlung stimmen wird, für oder gegen das Paket.
Heute berichten verschiedene Medien, dass es noch heute Morgen zu einem Krisentreffen zwischen Thiele auf der einen und Bundesfinanzminister Scholz sowie Lufthansa-Chef Spohr auf der anderen Seite kommen wird. Dort sollen Details der staatlichen Rettung diskutiert werden, um das Überleben der Lufthansa in der Finanzkrise zu sichern. Eines dürften dabei alle Beteiligten gemeinsam haben: Ein Scheitern wäre für alle ein absolutes Desaster, an dem niemand ein Interesse haben dürfte.
Der Ausgang ist völlig offen, Lufthansa-Aktien belastet das Gezerre um das dringend notwendige Geld aber massiv. Vorbörslich rutschen die seit heute im MDAX notierten Papiere, die letzten Freitag noch bei 10,17 Euro aus dem Handel gingen, kräftig um aktuelle 7,7 Prozent auf 9,38 Euro ab.
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