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Deutsche Lufthansa: Großaktionär Thiele will es wissen

Es bleibt weiterhin unruhig bei der Deutschen Lufthansa. Die durch den Lockdown in der Coronakrise in schweres Fahrwasser geratene Fluglinie steuerte zuletzt einem milliardenschweren Rettungspaket durch die Bundesregierung entgegen, dass die Airline vor der Pleite und über die nächsten Monate retten sollte. Eigentlich schien alles unter Dach und Fach, Vorstand und Aufsichtsrat hatten dem ca. 9 Mrd. Euro schweren Paket zugestimmt, für dass die Bundesregierung ca. 20 Prozent der Anteile an der Lufthansa sowie zwei Wandelanleihen über jeweils fünf Prozent der Konzernanteile (mit entsprechenden Nebenbedingungen ausgestattet) erwirbt.

Die Rechnung gefällt aber offensichtlich nicht dem Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele (u.a. auch Hauptaktionär bei Vossloh und Mehrheitsaktionär bei Knorr-Bremse), der bislang rund 10 Prozent an der Lufthansa hielt. Und deshalb hat er seinen Anteil um weitere 5 Prozent auf 15 Prozent aufgestockt, was ihn nun zum größten Einzelaktionär bei der Lufthansa macht. Mit entsprechend großem Einfluss auf wichtige Entscheidungen, wie die im Raum stehende Staatsbeteiligung.

Thiele gefällt vor allem nicht, dass durch die mit dem Einstieg verbündende Kapitalerhöhung die Anteile der bisherigen Aktionäre massiv verwässert werden. Und das noch zu einem Nominalwert von 2,56 Euro, mit dem der Bund rund 75 Prozent unter dem Preis einsteigt, den Anleger gestern an der Börse bezahlen mussten. Und deshalb lässt sich Herr Thiele aktuell noch offen, wie er auf der nächste Woche Donnerstag stattfindenden Hauptversammlung stimmen wird, für oder gegen das Paket. Sicher ist: Ohne seine Zustimmung würde das Paket vermutlich scheitern, da dafür eine Zweidrittel-Mehrheit benötigt wird. Und die kommt gegen den Willen von Thiele nur dann zustande, wenn fast alle Aktionäre bei der HV anwesend sind und abstimmen. Und das ist in der Regel nicht der Fall.

Es bleibt also im Vorfeld der HV weiter spannend bei der Lufthansa und die Anleger entsprechend nervös. Gestern schlossen die Aktien mit einem Tagesplus von 1,8 Prozent bei 10,63 Euro. Kurz vor dem Start in den neuen Handelstag notieren die Papiere vorbörslich mit 10,60/10,70 Euro exakt auf ihrem Vortages-Schlussniveau.

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Bildquelle: Pixabay