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Thyssenkrupp: Aktie nach ernüchternden Quartalszahlen weiter kräftig unter Druck

Genau heute vor einer Woche sorgten Meldungen über einen weitaus engeren finanziellen Spielraum, als nach dem milliardenschweren Verkauf der Aufzugssparte eigentlich angenommen, beim Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp über kräftige Kursverluste. Die Lage sei, so berichten verschiedene Medien, so angespannt, dass man bis zur Überweisung der ca. 17 Mrd. Euro aus dem Aufzugssparten-Verkauf sogar rund eine Milliarde von der staatseigenen KfW zur Überbrückung benötigte. Bereits damals ging der Kurs kräftig in die Knie und fiel bis auf 5,36 Euro.

Der Blick der Anleger ging da bereits in Richtung 18. Mai, denn da will der Vorstand mal wieder eine neue Strategie für den Konzern vorstellen. Und das dürfte umso spannender werden, wenn man auf die heute vorgelegten Quartalszahlen für das zweite Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 blickt. Denn in diesen drei Monaten rutschte der angeschlagene und hoch verschuldete Konzern noch mehr in die Miesen. Und das dürfte den finanziellen Spielraum für die dringend notwendige Umstrukturierung noch mehr einschränken.

Auf 948 Mio. Euro summierten sich die Verluste im zweiten Quartal, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag der Verlust bei „nur“ 173 Mio. Euro. Damit summieren sich die Verluste im abgelaufenen ersten Halbjahr inzwischen auf 1,3 Mrd. Euro. Rückläufig war auch der Quartalsumsatz, der von Januar bis März um rund fünf Prozent auf 10,1 Mrd. Euro zurückging. Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), im Vorjahresquartal noch mit rund 240 Mio. Euro positiv, rutschte mit -80 Mio. Euro auch tief in die Verlustzone.

Und auch für die zweite Jahreshälfte ist man bei Thyssenkrupp nicht optimistisch, dass die von den Anlegern seit Jahren herbeigesehnte Trendwende jetzt schnell gelingt. Das Management erwartet einen weiter rückläufigen Umsatz und für das 3. Quartal einen hohen dreistelligen Millionenverlust.

Seit Monaten verabschieden sich die Anleger bereits von ihren Thyssenkrupp-Aktien, alleine innerhalb der letzten 6 Monaten haben die Aktien als schwächster MDAX-Wert knapp 65 Prozent!! an Wert verloren. Blickt man auf die letzten fünf Jahre, dann summieren sich die Kursverluste sogar auf 80 Prozent. Und seit Ausbruch der Coronakrise hat die Abwärtsdynamik nochmals an Tempo gewonnen.

Bereits gestern brachen Thyssenkrupp-Aktien 8,1 Prozent auf 4,85 Euro ein. Die Kursverluste dürften sich heute zum Handelsstart fortsetzen, denn vorbörslich werden die Papiere mit 4,55/4,65 nochmal rund vier Prozent tiefer gehandelt.

Hoffnung auf eine Trendwende sieht irgendwie anders aus….

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Bildquelle: Pixabay