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Deutsche Lufthansa: Kann ein 10 Mrd. Euro schweres Rettungspaket den Konzern noch retten?

Kaum ein anderer Großkonzern wird so hart von der Coronavirus-Krise getroffen, wie die Deutsche Lufthansa. Beinahe die gesamte Flotte steht am Boden, umgesetzt wird im Grund nichts mehr und – ganz im Gegenteil – kostet aktuell jede Stunden die Deutsche Lufthansa rund eine Million Euro, wie Anfang April Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer Videobotschaft seinen Mitarbeitern mitteilte.

Das diese Situation die Lufthansa nicht ewig durchhalten kann, ist ein einfaches Rechenbeispiel. Anfang April lag das Liquiditätspolster nach Angaben der Lufthansa bei ca. 4 Mrd. Euro. Bereits da nannte Spohr Staatshilfen für unabdingbar, um die Situation zu überleben und die Jobs tausender Mitarbeiter über die Krise hinaus zu sichern. Bei rund 7.000 Stellen, so teilte die Lufthansa bereits mit, dürfte das aber schon nicht mehr möglich sein, die fallen krisenbedingt weg.

Wie am Wochenende mit der Situation vertraute Kreise berichteten, könnte eine milliardenschwere Staatshilfe nun kurz vor dem Abschluss stehen. Unter anderem die Deutsche Presse Agentur (dpa) meldet, dass ein Rettungspaket im Volumen von neun bis zehn Milliarden Euro kurz vor dem Abschluss stehe, „die Verhandlungen unter Hochdruck laufen„. Anfang dieser Woche wollen sich dazu wohl auch Kanzlerin Merkel, Finanzminister Scholz, Wirtschaftsminister Altmaier, Verkehrsminister Scheuer und Lufthansa-CEO Spohr treffen, um neben dem finanziellen Volumen auch über die Art der staatlichen Beteiligung – und damit der zukünftigen Einflussnahme – gesprochen werden.

Lufthansa-Aktionäre dürften die Entwicklung in der neuen Woche ganz genau beobachten. Denn die Aktien haben die Volumina zahlreicher Depots in den letzten Wochen ordentlich dezimiert. Seit Ausbruch der Krise summiert sich der Wertverlust der Lufthansa-Aktien auf 52 Prozent, die Papiere sind von 15 auf aktuelle 7,18 Euro abgestürzt. Und während sich der Gesamtmarkt, und mit ihm auch viele Einzelaktien im DAX, in den letzten drei Wochen wieder deutlich vom Crash aus dem Februar/März erholen konnten, ging diese Aufwärtsbewegung komplett an der Lufthansa vorbei, so dass die Papiere letzten Freitag nach einem neuerlichen Wochenverlust von rund 14 Prozent auf den tiefsten Stand seit 1994 – also mehr als 25 Jahren – abrutschten. Inzwischen droht den Aktien angesichts des massiv gesunkenen Marktwertes sogar der Absturz aus dem DAX. Was allerdings problemlos zu verkraften wäre, solange die Rettung des Konzerns gelingt!

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Bildquelle: Pixabay