Deutlich im Plus notieren heute die beiden größten deutschen Privatbanken Deutsche Bank und Commerzbank. Die Aktien der Deutschen Bank klettern aktuell 4,8 Prozent auf 6,00 Euro, Commerzbank-Aktien legen sogar 5,6 Prozent auf 3,16 Euro zu.
Zwei Nachrichten von regulatorischen Seite sorgen heute für die deutlichen Kursgewinne:
Zum einen wurden gestern von der Europäischen Zentralbank (EZB) Lockerungen bei den Eigenkapitalanforderungen für Handelsgeschäfte als Reaktion auf die zuletzt deutliche gestiegenen Volatilität an den Börsen aufgrund der durch die Coronakrise ausgelösten Marktturbulenzen beschlossen.
Zum anderen kursieren am Finanzmarkt aktuell sogar Spekulationen, dass die Eigenkapitalvorschriften für Banken, auch bekannt als Basel IV, eventuell gekippt bzw. zumindest wesentlich abgeschwächt werden könnten. Mit dem Ziel, die Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte weiter zu sichern und so die Folgen aus der Coronavirus-Krise etwas abzuschwächen.
Kommt es tatsächlich so, könnte das bei den Banken dafür sorgen, dass sie deutlich weniger Kapital für die Risikovorsorge vorhalten müssen. Geld, dass anderweitig als Kredit vergeben werden kann.
Trotz der heute kräftigen Kursgewinne sieht die Bilanz sowohl bei Deutscher Bank wie auch Commerzbank seit Anbruch der Krise verheerend aus. Seit Mitte Februar haben die Aktien der Deutschen Bank knapp 37 Prozent verloren, die der Commerzbank sogar rund 50 Prozent. Und, so ehrlich muss man auch sein, alle Kursverluste auf das Coronavirus zu schieben, wäre zu einfach. Denn bereits davor hatten beide Banken mit strukturellen großen Problemen und der Ausrichtung ihrer Geschäftsmodelle zu kämpfen und gehören in ihren jeweiligen Indizes zu den größten Verlierern.
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Bildquelle: Pixabay