Seit rund vier Wochen stehen auch beim Stuttgarter Autobauer Daimler die Bänder still. Was das für das Unternehmen auf Jahressicht bedeutet, ist bislang nicht absehbar. Absehbar ist auch nicht, wann wieder so etwas wie ein „Normalzustand“ erreicht werden kann.
Was die Anleger erwarten, zeigt der Aktienkurs von Daimler, der im Vergleich zur Zeit vor dem Ausbruch der Coronakrise immer noch über 30 Prozent tiefer liegt. Und das, obwohl sich die Aktien in den letzten drei Wochen beinahe 40 Prozent vom Jahrestief (19. März) erholen konnte.
Etwas Hoffnung auf etwas mehr Normalität macht die Meldung, dass Daimler heute in vielen Werken heute seine Produktion wieder hochfahren wird. Gestartet werden soll mit Werken der Antriebs- und Getriebetechnik, da viele andere Produktionsstätten auf deren Vorprodukte angewiesen sind. In vielen Werken wird vorerst mit einem Ein-Schicht-Betrieb gestartet, vereinzelt aber auch bereits wieder im Zwei- oder Drei-Schicht-Betrieb.
Großer Wert wird dabei auf die Einhaltung von Hygienevorschriften gelegt, um eine Weiterverbreitung von Corona an den Produktionsstätten zu vermeiden und Mitarbeiter zu schützen. Dazu werden Schichten beispielsweise nicht voll besetzt, um Sicherheitsabstände einhalten zu können.
Wie sich das Anlaufen der Produktion entwickelt und ob die wieder produzierten Fahrzeuge derzeit überhaupt verkauft werden können, ist völlig unklar. Das sieht auch Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht so, der mit „Wir wissen noch gar nicht, wie der Markt reagiert„, die Lage bei vielen anderen Unternehmen kompakt auf den Punkt bringt.
Daimler-Aktien, die letzten Freitag rund fünf Prozent höher bei 29,04 Euro aus dem Handel gegangen sind, legen vorbörslich weiter auf 29,60/29,80 Euro zu, dürften damit rund zwei Prozent höher in die neue Handelswoche starten.
[adinserter block=“1“]
Bildquelle: Pixabay