Ordentlich unter die Räder kam in den letzten Tagen im Zuge des Gesamtmarkt-Crashs auch die Aktie des Zahlungsabwicklers Wirecard. Seit dem 21. Februar 2020 (als der Absturz so richtig losging) haben die Aktien bis auf ihr gestern erreichtes Jahrestief bei 79,68 Euro mehr als 40 Prozent an Wert verloren.
Nachrichten, wie die zuletzt vereinbarten Kooperationen mit dem Fahrdienstvermittler GRAB, dem Bezahlspezialisten Klarna oder die in Teilen bereits veröffentlichten Ergebnisse des Sonderberichts der KPMG, die unter normalen Umständen Kurssprünge verursacht hätten, gingen dabei völlig unter. Die Anleger handelten eher nach dem Motto: „Alles muss raus“. Und so sind inzwischen Kursniveaus erreicht, die sich so manch Anleger Anfang des Jahres nicht im Traum hätte vorstellen können.
Das scheinen offenbar auch die Analsten von Independent Research so zu sehen. Denn die haben die Aktien von Wirecard heute von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft, das Kursziel allerdings angesichts der „erheblichen Unsicherheiten“ von 150 Euro auf 120 Euro gesenkt.
Independent-Analyst Markus Jost sieht den „Zwischenstand der Sonderprüfung durch KPMG“ positiv, er entlaste den Zahlungsabwickler. Außerdem dürften sich seiner Meinung nach die „Auswirkungen der aktuellen Coronavirus-Krise für Wirecard in Grenzen halten“.
In den heutigen Handelstag starten Aktien von Wirecard mit einem kleine Plus von einem Prozent bei 91,50 Euro. Damit traut Independent Research den Aktien bis zum abgesenkten Kursziel mittelfristig noch Kurssteigerungen von gut 30 Prozent zu.
Bild von Pixabay