Bereits vor der Coronavirus-Krise hatte der Automobilzulieferer Leoni mit vielen Problemen zu kämpfen und litt unter der bereits da schwachen Nachfrage aus dem Automobilsektor. Noch Ende Februar musste Leoni bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für 2019 einen noch höher als erwartet ausgefallenen Verlust melden. Weshalb Leoni-Aktien bereits im letzten Jahr um gut 65 Prozent abstürzten und damit 2019 der schwächsten Wert im SDAX waren.
Wer eh schon wacklig auf den Beinen steht, den trifft eine historische Krise, wie wir sie gerade erleben, besonders heftig – und wird im Zweifel umgehauen. Und so durchlebt Leoni gerade eine extreme Belastungsprobe für die Zukunft des Unternehmens.
Leoni versucht zu reagieren und leitet weitere drastische Maßnahmen ein, die zur Sicherung des Fortbestandes des Geschäftsbetriebes beitragen sollen. Der Vorstand hat u.a. beschlossen, Werke ein Europa, Nordafrika und Amerika zu schließen sowie in Deutschland Kurzarbeit einzuführen. Die Werke sollen mindestens für die Dauer der Produktionseinschränkungen bei den meisten Automobilherstellern geschlossen bleiben.
Ziel ist es, die Sich- und Personalkosten erheblich zu senken. Weiter will Leoni auch Finanzhilfen beantragen, um so den finanziellen Spielraum zu erhöhen. Dazu soll auch das Angebot der deutschen Regierung für finanzielle Unterstützungen in Anspruch genommen werden.
Wie hoch die tatsächlichen Belastungen aus den wirtschaftlichen Unsicherheiten in Folge der Coronavirus-Krise schlussendlich für den Konzern ausfallen werden, ist nach Unternehmensangaben zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. ==> Die Stellungnahme von Leoni im Original
Leoni-Aktien brechen wieder kräftig ein
Leoni-Aktien, die seit Beginn der Finanzkrise in der Spitze von 11,90 Euro bis auf 5,37 Euro (12. März) um rund 55 Prozent eingebrochen sind, konnten sich in den letzten Tagen wieder bis auf 7,47 Euro Ende letzter Woche erholen. Heute allerdings wird davon wieder ein großer Teil zunichte gemacht, denn Leoni-Aktien brechen nach der heutigen Meldung als schwächster SDAX-Wert um aktuelle 7,8 Prozent auf 6,60 Euro ein.
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