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DAX vorm Handelsstart: Die nächste Verkaufswelle rollt an…

Nach der katastrophalen letzten Handelswoche, der DAX hat auf Wochensicht rund 20 Prozent eingebüßt und nur Verlierer hinterlassen, dürfte der Start in die neue Handelswoche ähnlich desaströs beginnen. Blickt man auf die vorbörsliche Indikation rund eineinhalb Stunden vor Handelsbeginn, dann droht dem DAX heute ein gegenüber dem Schlusskurs vom letzten Freitag (9.232 Punkte) mehr als 400 Punkt tieferer Handelsstart im Bereich von 8.800 Punkten.

Eigentlich wären die Vorgaben aus den USA sogar ganz passabel gewesen, denn der Dow Jones hat letzten Freitag fast 10 Prozent auf 23.185 Punkte zugelegt. US-Präsident Trump hatte dort den Notstand ausgerufen, damit hat er rund 50 Mrd. USD zur Verfügung, die er nun in die US-Wirtschaft pumpen kann. Und am Wochenende hat die US-Notenbank FED ihren Leitzins überraschend um einen ganzen Prozentpunkt auf nur noch 0 bis 0,25 Prozent gesenkt, um so die US-Wirtschaft und das Finanzsystem am Laufen zu halten. Aber offensichtlich hat man mit den Maßnahmen genau das Gegenteil erreicht, nämlich die Anleger vor die Frage zu stellen, wie schlimm die Situation tatsächlich ist (bzw. erwartet wird), wenn die Maßnahmen immer drastischer werden. Die US-Futures gingen jedenfalls in den unkontrollierten Sinkflug über, der S&P-Future liegt rund fünf Prozent im Minus der Dow Jones fällt gegenüber dem Schlusskurs vom letzten Freitag wieder um knapp 1.500 Punkte!! auf aktuelle 21.900 und damit wurde bereits wieder ein Limit Down ausgelöst.

Auch die Vorgaben von den asiatischen Börsen sind schwach, der Nikkei verliert knapp drei Prozent auf 17.000 Punkte, der Hang Seng 3,5 Prozent auf 23.210 Punkte.

Während in China ganz langsam die Wirtschaft nach rund sechs Wochen Stillstand wieder anläuft, geht Europa ein den kompletten Stillstand über. Ab heute bleiben in Deutschland alle Schulen und Kitas geschlossen, auch das restliche Leben kommt größtenteils zum Erliegen. Wie die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft – exportlästige – dabei ausfallen werden, zeigen heute veröffentlichte Daten aus China. Dort ging in den ersten beiden Monaten des Jahres die Industrieproduktion um 13,5 Prozent zurück. Der Umsatz im Einzelhandel rutschte gar um über 20 Prozent ab. Und auch wenn die Zahl der Neuinfektionen landesweit nur noch bei 20 liegt, schwebt über allem die Angst vor einer zweiten – vielleicht noch schlimmeren – Epidemiewelle. Aber davon ist Europa noch weit entfernt, hier gilt es momentan erst einmal, die Auswirkungen der ersten Welle etwas in den Griff zu bekommen. Mit bislang nicht absehbaren Folgen für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Und das werden auch die Anleger noch eine ganze Weile zu spüren bekommen. Von Entspannung am Aktienmarkt sind wir noch weit entfernt. Der Blick sollte vielmehr in Richtung 8.000 Punkte gehen.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay