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Thyssenkrupp: Angespannte Lage…

Beim kriselnden Industriekonzern Thyssenkrupp treffen sich heute die Aktionäre zur jährlichen Hauptversammlung und die Stimmung ist mehr als angespannt.

In ihrer Rede vor den Aktionären sieht die neue Chefin Martina Merz Thyssenkrupp in einer:

…finanziell äußerst angespannten Lage.

In der aktuellen Lage des Konzern hält sie auch die Streichung der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr für alternativlos, da Thyssenkrupp alles Geld braucht, was es bekommen kann. Das u.a. auch aus dem geplanten Verkauf der Aufzugsparte kommen soll. Die Gebote von Kaufinteressenten liegen hier aktuell im Bereich von 15 Mrd. Euro.

Spannend bleibt weiter die Frage, für was genau Thyssenkrupp nach dem Verkauf der einzigen richtigen Cash-Cow noch steht. Das sehen auch die Aktionäre so, die dem Management vorwerfen:

…einen einstigen Leutturm der deutschen Wirtschaft in eine Baugruppe verwandelt zu haben, die Jahr für Jahr nur noch Geld verschlingt.

Und Thyssenkrupp hart als „Sanierungsfall bezeichnen, der mit dem Rücken zur Wand steht„. Das zeigt sich auch im Verlust, der im abgelaufenen Geschäftsjahr bei rund 260 Mio. Euro lag. Und aufgrund der hohen Kosten für den Konzernumbau dürfte der dieses Jahr nochmals höher ausfallen. Es bleibt daher sehr spannend, wo zukünftig das Geld herkommen soll, mit dem die Vorstandschefin „in Zukunft wieder eine Dividende zahlen will„.

Aktien geben deutlich nach

Thyssenkrupp-Aktien machen heute das, was sie schon die letzten 10 Jahre machen: sie geben kräftig nach. Aktuell rutschen die Papiere um knapp fünf Prozent auf 11,15 Euro ab. Damit erhöhen sich die Kursverluste der letzten 12 Monate auf 25 Prozent, der letzten fünf Jahr auf 50 Prozent und seit dem Höchststand 2008 bei 46,63 Euro sogar auf über 75 Prozent.

Hoffen wir mal auf gute Ideen des neuen Managements, was die Neuausrichtung betrifft. Thyssenkrupp-Aktionäre können das dringen gebrauchen…

Bildquelle: Pixabay