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OSRAM im Übernahmepoker: Dicke Kursverluste voraus?

Die Aktien des Lichtherstellers OSRAM befinden sich seit Monaten im „Übernahmemodus“. Notierten OSRAM-Aktien vor der ersten Ankündigung einer möglichen Übernahmeofferte durch die Finanzinvestoren Bain und Advent Anfang Juni noch um die 25 Euro, legten die Papiere seitdem eine ordentliche Kursrallye hin und verteuerten sich in den letzten vier Monaten um rund 60 Prozent auf aktuelle 39,71 Euro. Kurzzeitig kletterten die Aktien sogar bis auf 41 Euro und profitierten dabei vom Bieterwettstreit zwischen den Finanzinvestoren und dem österreichischem Chiphersteller AMS, der ebenfalls an einer Übernahme von OSRAM interessiert ist und  bei 38,50 und kürzlich bei 41 Euro die Angebote von Bain und Advent jeweils überboten hatte.

Bei OSRAM hatte man sich nicht wirklich über die AMS-Angebote gefreut, denn das OSRAM-Management favorisierte offen von Anfang an die Offerte durch die Finanzinvestoren. Und ebendiese AMS-Offerte könnte jetzt auch zur großen Gefahr für die zukünftige Kursentwicklung bei OSRAM werden.

Denn glaubt man jüngsten Meldungen, dann konnte AMS bislang gerade mal knapp 10 Prozent der Aktien an OSRAM über die Börse bzw. durch das Übernahmeangebot erwerben. Die Mindestannahmeschwelle haben die Österreicher bei satten 62,5 Prozent gesetzt. Die Angebotsfrist läuft heute aus, d.h. nur noch heute können OSRAM-Aktionäre AMS zum gebotenen Übernahmepreis andienen.

Außerdem drang bereits durch, dass seitens Bain und Advent keine Nachbesserung beim Angebot zu erwarten ist, d.h. die Finanzinvestoren werden nicht nochmal was auf die 41 Euro drauflegen. Vermutlich haben sie sich vorerst ganz von der Idee einer Übernahme verabschiedet.

Bleibt also die große Frage, was morgen passiert, sollte es nicht zu einer Übernahme gereicht haben? Dann wurde der Kurs aufgrund der Übernahmespekulationen künstlich hochgepusht, die Übernahme kommt aber nicht zustande. Und einen alternativen Bieter gibt es nicht mehr. Damit gäbe es auch keinen Grund mehr, die Übernahmeprämie, die in den letzten Wochen in den Kurs eingepreist wurde, zu bezahlen. Und das könnte in den nächsten Tagen auf den Kurs drücken wie Blei.

Einen ganz kleinen Vorgeschmack auf ein solches Szenario gibt es bereits heute. Denn mit jeder Minute, die die Zeit Richtung Ende der Annahmefrist verstreicht, gibt der OSRAM-Kurs heute ein Stück nach. Aktuell sind die im MDAX gelisteten Papiere mit einem Kursverlust von 1,6 Prozent auf 39,70 Euro der schwächste Indexwert. Erste Anleger nehmen also scheinbar Gewinne mit, um morgen nicht unangenehm überrascht zu werden.

Selbstverständlich muss alles nicht so kommen. Wird die Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent erreicht, gibt es keine Probleme. Auch dann nicht, wenn Bain und Advent nochmal nachlegen bzw. ich auch nur abzeichnet, dass von der Seite was kommt. Allerdings kann es sicher nicht schaden, den Sicherheitsgurt anzulegen, d.h. eventuell in den letzte Wochen aufgelaufene Gewinne mittels Stop-Lass entsprechend abzusichern. Nur, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden…

 

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Bildquelle: Pixabay